2 Tage - 700 km - 1000 neue Erfahrungen
Nach der Ankunft in Rheinmünster(Baden-Württemberg) - das Reiseziel hatte sich spontan noch geändert -
durfte ich wieder einiges über den Aufbau einer Africa Twin und das Leben lernen.
Unter anderem, dass Motorräder eine Schnecke besitzen, wie eine zerstörte Schnecke aussieht, wo die Hauptsicherung des Motorrads sitzt, wie ein ausgebautes Zündschloss aussieht, woran man undichte Simmerringe erkennt uvm.
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen
Sideseeing am Hafen von Rheinmünster
Erkenntnis hierbei: Auch im langen Kleid lässt es sich wunderbar schwimmen! Das durfte ich feststellen, als ich unfreiwillig in's Wasser geschubst wurde (Danke an die Gastgeber- manchmal ist so ein ungeplanter Ruck raus der Komfortzone das Beste was einem passieren kann. Wobei der Wohnkomfort an diesem Wochenende an nichts zu wünschen übrig ließ ).
Three Twins - Happiness wins
Mit zwei anderen Queens ging das Vergnügen weiter. Ich muss mich jedoch immer erstmal wieder daran gewöhnen, mit anderen zusammen zufahren. Am Anfang finde ich es meist anstrengend - dem Vordermann nicht hinten drauf fahren, ihn nicht aus den Augen verlieren (besonders bei Überholmanövern ist das manchmal gar nicht so einfach), sich dem Tempo anpassen... aber nach einem Tag habe ich mich dran gewöhnt und kann es genießen.
Bei den Temperaturen von ca. 31 Grad, war in meiner schwarzen Kombi Sauna angesagt. Wenn ich dann von erfahrenen Bikern höre, die bei 53 Grad auf dem Motorrad reisen, kann ich mir das kaum vorstellen. Gibt es Trinkrucksäcke mit einem intravenösen Schlauch? ;)
Einige Eindrücke vom Weltenbummlertreffen in Gaggenau
Beeindruckende Fahrzeuge und bestimmt eine gute Option zu einem festen Wohnsitz - man muss ja träumen dürfen...
Allerdings ist mir meine Queeni doch lieber, wenn ich da an das lockere Durchschlängeln bei engen Baustellen oder Stau denke.
Ich komme am Sonntagabend zufrieden und tiefenentspannt zurück nach Hause, wo mich der Alltag erwartet.
Wenn ich nach mehreren Stunden auf dem Motorrad in den Sonnenuntergang fahre, die Fahrzeuge vor mir nur dunkle Umrissen ergeben und alles in ein warmes Licht getaucht ist, dann ist das für mich Genuss pur, 100% Wohlfühlen und große Dankbarkeit durchflutet mich, dass ich diese Erfüllung für mich gefunden habe.
Das ist nicht selbstverständlich im Leben und wie ich finde eine der größten Herausforderungen, das für sich zu finden und zu vertiefen.
Zu wissen, dass ich in diesem Moment genau da bin, wo ich sein möchte, ist eines der besten Gefühle, die es gibt.
Was den neuen Helm betrifft, da konnte ich bei dieser Tour die überaus erfreuliche und erleichternde Erkenntnis machen, dass ich ihn stundenlang tragen kann, ohne dass es Druckstellen oder sonstige Schmerzen gibt.
Das Fahrgefühl ist besonders bei hohem Tempo ein viel sichereres, weil er weniger windanfällig ist und insgesamt besseren Halt auf meinem Kopf hat. Auch beim wendigen Fahren punktet er, dadurch dass er perfekt mit meinem Kinn abschließt habe ich viel Flexibilität und Beweglichkeit beim Drehen meines Kopfes. Ich hätte echt nicht gedacht, dass die Wahl des Helmes so einen Unterschied macht.
Gut, dass ich das jetzt herausgefunden habe.
Meiner Zukunft als Motorradreisenden steht also nichts mehr im Wege.